20./21. Oktober 2007

„„Pilgern für EIN bis ZWEI Tage“
auf dem Jakobsweg von Köln nach Trier
20. und 21. Oktober 2007
Blankenheim Wald – Dahlem-Kronenburg – Prüm


Am 20. und 21. Oktober 2007 stand das dritte Pilgerwochenende der St. Jakobusbruderschaft Trier an, um weiter zu gehen auf dem Jakobsweg von Köln nach Trier. Bis Blankenheim Wald war die Pilgergemeinschaft im letzten Mai gekommen und hier sollte der Weg auch wieder aufgenommen werden. Auch diesmal vertrauten wir für die Anreise auf die Transportmöglichkeiten der Deutschen Bahn, wobei dies, in Zeiten von Lokführerstreiks, wie sie z.Zt. üblich, ein bisher nicht bekanntes Risiko darstellte. Aber wir sollten an diesem Wochenende vom Streik verschont bleiben.
Gegen 9.30 Uhr trafen also die Züge aus Richtung Trier und Köln in Blankenheim Wald ein und zusammen mit den im Auto Angereisten fand sich eine 47 Personen starke Gruppe ein, die sich auf den Pilgerweg machen wollte.

Tiefer Nebel hatte die Wetterlage an diesem frühen Morgen geprägt und es war herbstlich frisch geworden. Als wir jedoch von der Bahnstation aus die Höhen von Blankenheimerdorf erreicht hatten, hatte sich die Sonne durch den Nebel gekämpft und es sollte ein wunderbarer Tag zum Pilgern werden. Da der vom Landschaftsverband Rheinland in Verbindung mit der Deutschen Jakobusgesellschaft e.V. Aachen und der St. Jakobus-Bruderschaft Düsseldorf e.V. ausgeschilderte Jakobsweg durch die Eifel über den Hauptort Blankenheim führt und nicht über die abgelegene Bahnstation Blankenheim Wald, folgten wir zunächst den allgemeinen Wanderwegen des Eifelvereins, bis wir dann endlich auf den Jakobsweg abbiegen konnten und die erste gelbe Muschel auf blauem Untergrund, das markante Pilgerzeichen, an einem Baum entdeckten. Dass diese Strecke ein beliebter Pilgerweg ist, signalisierte uns außerdem ein Wegekreuz, welches von der St. Matthias Bruderschaft Kommern an dieser Kreuzung errichtet worden war.

Allerdings ist dies auch eine Strecke, die einem jeden von uns die unterschiedlichen Höhenlagen der Eifel in den Beinen spüren ließ: nach Nonnenbach ging es hinunter, zum bekannten Café Maus hinauf, nach Ahrmühle wieder hinunter und nach Waldorf wieder hinauf und jeweils waren so um 100 Höhenmeter zu bewältigen. In Waldorf stand uns die Kirche St. Dionysius offen, sodass wir dort mit Diakon Wolfgang Dröschel, der auch diesmal wieder die geistliche Begleitung übernommen hatte, eine Andacht halten konnten. Er hatte die Pilgertage unter das Thema „Miteinander teilen, - hören, - beten, Miteinander auf dem Weg“ gestellt.

Und der Küster von Waldorf hatte uns auch die außerhalb des Ortes liegende Grillhütte aufgeschlossen, damit wir einen Platz für unsere Mittagspause hatten. Die Sonne war so einladend warm, dass die Sitzbänke nach draußen geholt wurden und alle einen Platz fanden. Von dieser Anhöhe hatten wir eine grandiose Aussicht über die Hochebenen der Eifel und von der Sonne erhellt, konnte man die Nürburg und die Hohe Acht problemlos erkennen.

Und auch im Verlauf des weiteren Weges ergaben sich immer wieder hervorragende Aussichten über die Eifellandschaft. Schließlich ging es ja auch weiterhin hinauf und hinunter: weiter hinauf zum Reinertshof, hinunter zur Überquerung der Bahnlinie bei Dahlem, hinauf zum Hubertushof und wieder hinunter zur Überquerung der B 51.

Das Angebot, die verkürzte Etappe bis zur Bahnstation Dahlem zu gehen, wollte aber keiner aus der Gruppe annehmen und so zogen wir vollzählig weiter durch den Wald. Und das Gewölbe des herbstlichen Waldes bot sich dann auch an, im gemeinsamen Rosenkranzgebet vereint den Pilgerweg zu gehen.

Die Sonne blieb uns den ganzen Tag treu und die Temperaturen wurde dabei so mild, dass wir ein Nachmittagspäuschen im Gras in der Sonne sitzend abhalten konnten. Über Bassem erreichten wir Kronenburg, in dessen seltener „Einstützenkirche“ St. Johann Baptist wir mit einer Andacht den Abschluss des Pilgertages begingen. Es blieb noch ausreichend Zeit an diesem späten Nachmittag, um sich den kleinen historischen Ort Kronenburg näher anzuschauen und auch, um sich den beliebten Pilgerstempel der Pfarrei abzuholen.

Um 18.15 Uhr war dann der bestellte Bus am Ortseingang, um die „Ein-Tages-Pilger“ zum Bahnhof nach Jünkerath zu bringen, von wo aus die Züge nach Trier und Köln erreicht werden konnten. Jedoch machten nur 7 Personen von diesem Bustransfer Gebrauch, eine große Gruppe von 34 Pilgern übernachtete in Kronenburg. Zum gemeinsamen Abendessen fanden sich alle gegen 19.00 Uhr an einer langen Tafel im Hotel Kronenburg - Eifelhaus ein. In gemütlicher Runde fand der gelungene Tag einen schönen Abschluss, doch sehr spät wurde es an diesem Abend nicht, waren doch alle von den geleisteten 24 km rechtschaffen müde.




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Am nächsten Morgen um 8.00 Uhr konnten wir 5 neue „Ein-Tages-Pilger“ begrüßen, die mit uns auf dem Weg sein wollten. Das Wetter war eher trüb und grau und die Sonne sollte heute den ganzen Tag keine Chance bekommen. Die gelbe Pilgermuschel führte uns zunächst hinunter zum Kronenburger See und wieder hinauf durch den Wald Richtung Ormont. Dabei wechselten wir ganz unbemerkt über die Grenze von Nordrhein-Westfalen nach Rheinland-Pfalz und damit auch in das Bistum Trier.

Wir mussten uns beeilen an diesem Morgen, wollten wir doch um 9.30 Uhr an der Sonntagsmesse in der Kirche St. Margaretha in Ormont teilnehmen. Freundlicherweise hatte die dortige Gemeinde den Gottesdienstbeginn so mit der Nachbargemeinde getauscht, dass er gut in unseren Pilgerzeitplan hinein passte. Leider kamen wir mit etwas Verspätung in die bereits begonnen Messfeier, was uns im nachhinein aber von verschiedenen Gemeindemitgliedern verziehen wurde. Im Gegenteil, im Anschluss an die Messe verteilte ein Mitglied des Pfarrgemeinderates freudig den Stempel seiner Kirchengemeinde in die vorgelegten Pilgerpässe. Und er berichtete stolz, dass immer wieder Leute über den Jakobsweg durch Ormont kämen und nach einem Stempel fragten.

Von Ormont aus ging es wieder den Berg hinauf, wo uns der Jakobsweg über den Bergrücken der Schneifel und damit über die höchste Erhebung auf diesem Pilgerweg von Köln nach Trier führte. Wie man aus dem Namen Schneifel, gebildet aus Schnee-Eifel, unschwer erkennen kann, waren wir hier in einem Gebiet, dass durch die Niederschläge der kalten Westwinde Berühmtheit erlangt hat. Im Winter gibt es hier den besten Schnee der Eifel aber an diesem grauen Vormittag war es ungemütlich kalt und leicht nieselig. Der Weg verlief parallel zur Straße auf einem Trampelpfad durch das Unterholz des Waldes. So war also Gänsemarsch angesagt, aber der weiche, moosige Waldboden war ein Genuss für die doch schon strapazierten Gelenke. Hinter dem Forsthaus Schneifel machten wir auf einem Wanderparkplatz eine recht frühe Mittagspause, zu der wir mehrheitlich die Inhalte der, von der Hotelchefin in Kronenburg bereitgestellten, Lunchpakete verzehrten. Da es in dem musealen Ort nur ein Geschenke-Lädchen gibt, waren wir froh, im Hotel unseren Proviant so ergänzen zu können.

Den Schluss der sonntäglichen Mittagspause bildete eine weitere Statio von Diakon Dröschel, die wir im Kreise vereint stehend abhielten. Anschließend begaben wir uns wieder im Gänsemarsch auf den moosigen Trampelpfad und erreichten mit nur geringen Steigungen den mit 675 Höhenmetern höchsten Punkt des Weges. Bevor wir jedoch den mit 697 m höchsten Punkt der westlichen Eifel am „Schwarzen Mann“ erreichen konnten, bog unser Weg ab und führte ziemlich zügig den Bergrücken wieder hinunter. Dabei trübte sich die Wetterlage weiter ein und von den herrlichen Aussichten des Vortages konnte nur noch geträumt werden.

In Gondenbrett erreichten wir mit der Kirche St. Dionysius die Stelle, wo wir die letzte Meditation „Miteinander auf dem Weg“ hielten. Und mit dem Ende der geistlichen Impulse dieser Pilgertage ging auch der Elan am Pilgern des Jakobsweges für dieses Wochenende zur Neige. Das Angebot, den Transfer-Bus nach Gerolstein über Handy so zu bestellen, dass er uns statt um 17.00 Uhr von der im Tal liegenden Innenstadt von Prüm, bereits um 16.00 Uhr vom auf der Höhe des Kalvarienbergs liegenden Krankenhaus Prüm abholt, wurde nahezu einstimmig angenommen. Die Busfahrerin erklärte ihr Einverständnis zu dem geänderten Zeitplan und so waren es für uns von Gondenbrett aus bis zum Krankenhaus von Prüm nur noch 3,5 km der insgesamt 23 km langen Etappe.

Bis wir am Krankenhaus in Prüm ankamen, hatte sich das scheußliche Nieselwetter mit Macht auch in der Eifel durchgesetzt. So waren wir dankbar, den gut geheizten Bus nach Gerolstein besteigen zu können, der uns unserer Heimat schon mal die 1. Etappe näher bringen sollte. In Gerolstein zerfiel die Gruppe dann ganz: in Autofahrer und Bahnfahrer, Richtung Trier oder Köln, auf jeden Fall nach Hause.

Noch im Bus war man sich einig, dass es gelungene Pilgertage in der Eifel gewesen waren, dass sich eine harmonische Gruppe zusammen gefunden hatte und dass wir, Gott sei Dank, keine Stürze oder sonstige Unannehmlichkeiten zu beklagen hatten.

Dass wir an diesem Tag der Salvator-Basilika von Prüm keinen Besuch abgestattet haben, sollte Anregung für den weiteren Weg sein: mit einer Messe in der Basilika könnte beim nächsten Mal begonnen werden. Und vielleicht könnten wir dann dort auch einen weiteren Pilgerstempel erhalten.


12./13. Mai 2007