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16. September

„Pilgern für EIN bis ZWEI Tage“
auf dem Jakobsweg von Köln nach Trier
16. und 17. September 2006
Köln – Brühl – Euskirchen


Nachdem im vergangenen Jahr die St. Jakobusbruderschaft Trier ihren 6 -etappen-langen Pilgerweg von Trier zur Kathedrale in Metz beendet hatte, sollte auf Grund der großen Zustimmung durch die Mitglieder beim Jakobusfest am 23. Juli 2006 in Trier bei dessen Vorstellung nun der Jakobsweg von Köln nach Trier als längerfristiges Pilgerprojekt begonnen werden. Und wegen der weiten Anreise nach Köln, die mit der Bahn erfolgen sollte, wurde erstmalig eine zweitägige Etappe geplant, mit einer Übernachtung auf halber Strecke.
Um aber der alten Idee vom „Pilgern für 1 Tag“ treu zu bleiben, wurden drei Möglichkeiten angeboten: Pilgern am Samstag, am Samstag und Sonntag und Pilgern am Sonntag.

Gestartet wurde am Samstag, dem 16. September 2006 am Hauptbahnhof in Trier. Um 07.59 Uhr fuhr der Zug und mit ihm ca. 20 gutgelaunte Pilger. Nach der Ankunft in Köln, nicht ganz planmäßig gegen 10.45 Uhr, war großes Treffen auf der Domtreppe und dort war die Gruppe dann auf 46 Pilger aus den unterschiedlichsten Richtungen angewachsen.

Am Anfang des Pilgerweges stand ein Wortgottesdienst in der Sakramentskapelle im Hohen Dom zu Köln. Der Sekretär unserer Bruderschaft Domvikar Markus Nicolay erläuterte dabei ausführlich die Bedeutung der hl. Drei Könige, als die ersten Pilger der Christenheit. Und vom Schrein mit den Gebeinen der hl. Drei Könige aus begann nun wirklich unser Weg, der uns in den kommenden Jahren nach Trier führen soll. Folgen wollten wir dabei dem Jakobsweg, der vom Landschaftsverband Rheinland in Verbindung mit der Deutschen Jakobusgesellschaft e.V. in Aachen ausgeforscht und gekennzeichnet worden war und der in dem Buch „Wege der Jakobspilger im Rheinland“, Band 2 beschrieben ist.

Gleich zu Anfang wurde jedoch von dem markierten Weg abgewichen, musste doch erst einmal das Großstadtgetümmel von Köln durchquert werden. Der ausgesuchte Weg nutzte die grünen Oasen der Stadt so gut es ging, und dennoch räumte es nicht wirklich. Immer wieder wurde an den roten Ampel die mit 46 Personen recht große Truppe auseinander gerissen und zum Warten verdonnert. Und als es 13 Uhr war und damit Zeit für eine Mittagspause, hatten wir gerade mal ca. 3 km geschafft.

Ab der Stadtgrenze von Köln nach Hürth begleitete uns die gelbe Pilgermuschel auf blauem Grund dann den gesamten Weg entlang. Verlaufen konnten wir uns nicht mehr, aber das Straßenpflaster hatte uns ganz schön geschafft. Ein übriges tat der Sonnenschein und die hochsommerlichen Temperaturen. Anstrengender ist es an einem heißen Tag auf dem spanischen Jakobsweg in Burgos oder Leon auch nicht. Und auch das Gebet eines Rosenkranzes lenkte nicht sehr von den Lasten des Weges ab.

Über die Orte Hürth-Efferen, -Hermülheim, -Kendenich, -Fischenich erreichten wir am späten Nachmittag Brühl - Vochem und -Kierberg. Von den leichten Ansteigungen der Ville bot sich ein wunderbarer Blick zurück auf Köln und auf den die Stadt überragenden Dom. Für uns war es der Blick zurück auf unseren Startpunkt und auf das was wir geleistet hatten. In Kierberg waren ca. 15 km der heutigen Tagesetappe erreicht und am dortigen „Kaiserbahnhof“ führte die Eisenbahnlinie nach Trier vorbei. Im Biergarten des seinerzeit von Kaiser Wilhelm besuchten Bahnhofs machten alle eine erfrischende Pause. Im Hinblick auf die weite Rückreise nach Trier teilte sich die Pilgergruppe anschließend und fast die Hälfte bestieg den Bummelzug nach Euskirchen und wechselte dort in den überregionalen Zug nach Trier, um dort planmäßig um 21.40 Uhr wieder anzukommen.

Die andere Hälfte der Pilger zog weiter Richtung Brühl- Pingsdorf, um mit etwas Verspätung noch die Vorabendmesse in der Gemeinde St. Pantaleon zu erreichten. Nach der Messe verabschiedeten sich dann weitere Pilger, einige direkt nach Hause, andere zum nächsten Zug nach Trier, dass sie gegen 22.10 Uhr planmäßig erreichen sollten.

Mit 20 Pilgern verblieben wir im Hotel Rheinischer Hof auf der Grenze zu Brühl - Badorf. Wir beschlossen den Abend bei einem deftigen Abendessen und einigen leckeren, frischen Gläsern Kölsch (oder so etwas ähnlichem). Spät wurde es an diesem Abend jedoch nicht, waren wir doch von den 19 km des Tages rechtschaffen müde.



1. Tag - Köln Brühl

Am Sonntag, dem 17 .September stieß noch 1 Pilger aus Köln zu unserer Gruppe dazu, 1 Ehepaar verabschiedete sich am Morgen, ein anderes kam aus Trier angereist. Mit 21 Personen versammelten wir uns um 08.15 Uhr an der Kirche in Brühl- Badorf zu einer kleinen Morgenandacht, die Diakon Wolfgang Dröschel für uns vorbereitet hatte. Nachdem Markus Nicolay am Abend nach Trier zurück gereist war, übernahm Diakon Dröschel nun die geistliche Leitung des Pilgersonntags.

An diesem Morgen lief es sich sehr gut; das Wetter war bedeckt, die Temperaturen nicht sehr hoch und überhaupt läuft es sich am frühen Morgen eh immer besser. Wir passierten das Kloster Walberberg, in dem mit den dort ansässigen Dominikanern und maßgebenden Politikern seinerzeit Nachkriegsgeschichte geschrieben worden war. Wir stiegen hinauf auf „Die Ville“, jenes Vorgebirge, dass die eigentliche Rheinebene von der Zülpicher Börde trennt. Über die Ville führte uns ein wunderbarer Weg durch den Wald, dessen Ruhe uns nach einer Frühstückspause zu einem gemeinsamen Rosenkranzgebet animierte. Schweigend erreichten wir dann das „Swister Türmchen“, der Turm einer ehemaligen Wallfahrtskapelle zu Ehren der hl. Drei Jungfrauen Fides, Spes und Caritas. Der Turm war gerade in diesem Sommer nach Renovierungsarbeiten neu geweiht worden. Auf dem neu gepflasterten Grundriss der ehemaligen Kapelle war mit viel Liebe das Motiv einer großen Jakobsmuschel verlegt worden. Dieser Platz lud geradezu ein, zu einer Besinnung und dem gemeinsamen Singen von Pilgerliedern.
Unterhalb des Türmchens öffnete sich die Ebene des Swistbaches und der Zülpicher Börde. Nach ca.12 km erreichten wir Weilerswist und die Kirche St. Mauritius, die uns für eine Andacht, geleitet von Diakon Dröschel, offen stand. „Effata, öffne Dich“ so hatte er den Appell an uns als Tagesthema überschrieben.

Nach der Mittagspause auf dem Vorplatz der Kirche führte uns die Muschelmarkierung, die uns nun schon den ganzen Tag begleitete, an das Ufer der Erft. Fast die ganzen verbleibenden ca.14 km bis Euskirchen verlieft der Pilgerweg an der Erft entlang und trotz der 7 Kilometer, die wir an diesem Tage mehr zu laufen hatten, erschien uns der Weg heute viel leichter vor als am Vortag. In Höhe von Derkum verabschiedete sich Diakon Dröschel Richtung Bahnhof, da er frühzeitig in seiner Heimatgemeinde erwartet wurde. Mit Brudermeister Dr. Hubert Schnabel war die Führungsebene der Bruderschaft aber weiterhin auf diesem Pilgerwochenende präsent.

Bereits um 15.30 Uhr erreichten wir die Innenstadt von Euskirchen und mit einer gemeinsamen Kaffeepause in einem Straßencafé in Sichtweite des Bahnhofes endeten die ersten Etappen des Projektes „Pilgern für EIN bis ZWEI Tage“. Das Resümee derer, die beide Tage erlebt hatten, fiel positiv aus. Gerade der zweite Tag hatte für die Mühen durch die Stadt Köln am 1. Tag entschädigt. Aber der Start bei den Gebeinen der Hl. Drei Könige im Dom zu Köln war ein Wert an sich. Und vielen Pilgern waren Seiten von Köln gezeigt worden, die sie so noch nicht gesehen hatten. Ein gemeinsamer Abend und eine Übernachtung bringt eine neue Qualität in das „Unterwegs sein“. Die Verbindung der Teilnehmer miteinander wird intensiviert; am zweiten Tag geht man vertrauter miteinander um.

Und so fuhr der große Rest der Pilgergruppe mit dem Zug um 17.00 Uhr zurück nach Trier (Ankunft gegen 19.40 Uhr) mit der Erwartung im Frühjahr wieder in Euskirchen zu starten, zu einer Samstagsetappe bis Bad Münstereifel und einer am Sonntag bis Blankenheim Wald.

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